12. März 2024

5 Methoden für kluge Entscheidungen

Eine Münze werfen oder auf die Vernunft hören? Die Entscheidung für ein Studium ist eine grosse Herausforderung. Lara Baumgartner, angehende Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin, erzählt, wie sie entschieden hat und welche Techniken sie dabei angewendet hat.
Autor/in: Daniela Furrer, Fachspezialistin Kommunikation
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«Die Studienwahl war schwierig, weil mich mehrere Sachen interessierten und die Auswahl so gross war», erinnert sich Lara Baumgartner. Es ist gar nicht so einfach, grosse Entscheidungen zu treffen. Soll man eher auf den Verstand oder das Herz hören? Woher weiss man, ob die Entscheidung richtig ist? Um Struktur in all diese Gedanken zu bringen, helfen rationale und emotionale Entscheidungstechniken. Wir haben fünf Methoden für Sie ausgewählt.  

Rationales Entscheiden 

Prioritäten setzen – Pro-Contra-Liste 

Listen Sie für alle Entscheidungsmöglichkeiten die Pros und Contras auf. «Wichtig ist es, die einzelnen Argumente zu gewichten. Wenn einem ein Punkt am allerwichtigsten ist, dann sollte man auf seinen Bauch hören und nicht nur rational entscheiden, weil eine Seite mehr Argumente hat», rät Lara Baumgartner. Sie erinnert sich: «Ich habe mir überlegt, was ich in Zukunft erreichen möchte. Ich habe meine Ziele und Wünsche aufgeschrieben und gewichtet. Ich wusste zum Beispiel, dass ich einmal eine Familie möchte. Dieses Kriterium habe ich dann am höchsten gewichtet.» 

Zahlen sprechen lassen – Entscheidungsmatrix 

Ganz ähnlich funktioniert die Entscheidungsmatrix, bei der Sie sich überlegen sollten, was Ihnen wichtig ist. Stellen Sie sich zum Beispiel folgende Fragen und notieren Sie die Antworten als Kriterien: 

  • Wie gefallen mir die Ausbildungs-/Arbeitsinhalte? 

  • Wie gefallen mir die Berufsmöglichkeiten nach der Ausbildung? 

  • Wie nehme ich den Arbeitsmarkt wahr (Stellenmarkt/Lohn)? 

  • Wie passt mir der Ausbildungsort? 

  • Passt die Ausbildung zu meinen Werten? 

  • Traue ich mir die Ausbildung zu? 

Listen Sie waagrecht Ihre Studienoptionen auf und senkrecht Ihre Kriterien. Notieren Sie nun zu jedem Kriterium und für jede Option die Pros und Contras. Wenn Sie möchten, können Sie zusätzlich jedem Kriterium einen Wert auf einer Skala von 1 – 10 zuordnen und dies mit in die Bewertung Ihrer Optionen einfliessen lassen.

Blick in die Zukunft – Zeitreise-Methode (10-10-10 Methode) 

Die Zeitreise-Methode orientiert sich an drei Fragen. Notieren Sie zuerst Ihre Ziele und Wünsche und beantworten Sie dann die folgenden Fragen: Wie werde ich über meine Entscheidung denken in 

  • 10 Minuten? 

  • 10 Monaten? 

  • 10 Jahren? 

Mit dieser Methode machen Sie sich bewusst, was nach einer Entscheidung passieren könnte, und fragen sich, ob die Entscheidung Sie dorthin bringt, wo Sie in Zukunft sein wollen. Für Lara Baumgartner waren einige Dinge klar: «Ich schwankte zwischen Medizin und Psychologie, merkte aber, dass Medizin langfristig nicht so familienfreundlich ist. Karriere war nicht mein primäres Ziel, Sicherheit ist mir wichtiger.» 

Emotionales Entscheiden 

Münze werfen 

Wenn Sie Ihre Wahl auf zwei Möglichkeiten reduziert haben, sich aber unsicher sind, welche Entscheidung Ihnen besser gefällt, dann werfen Sie eine Münze. Beobachten Sie, wie Sie auf das Ergebnis reagieren: Sind Sie zufrieden oder hätten Sie es lieber gehabt, die Münze wäre anders gefallen? Vielleicht wissen Sie danach besser, was Sie wirklich wollen.   

So tun als ob 

Nehmen Sie sich für zwei Auswahlmöglichkeiten zwei Wochen Zeit. In der ersten Woche tun Sie so, als hätten Sie sich für Variante 1 entschieden. In der folgenden Woche tun Sie so, als hätten Sie sich für Variante 2 entschieden. Spüren Sie bei beiden Varianten, was die Entscheidung mit Ihnen macht. Fühlt es sich gut an? Sind Sie erleichtert? Welche Entscheidung hat positivere Gefühle in Ihnen ausgelöst? Vielen Menschen fällt es danach leichter, ihren Entscheid zu fällen. 

Testen Sie die verschiedenen Techniken. In der Regel ist es sinnvoll sowohl rationale wie emotionale Entscheidungstechniken anzuwenden, um zu entscheiden.   

Entscheidungen sind nicht endgültig

Ein guter Gedanke von Lara Baumgartner zum Abschluss: «Entscheidungen sind sehr individuell, es gibt keinen ‹richtigen Weg›. Mir hat der Gedanke geholfen, dass man jede Entscheidung revidieren kann. Das nimmt den Druck weg. Man kommt aus allem wieder heraus (lacht).» 

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