
Studien- und Arbeitswelt kennenlernen
Ein Studium können Sie an einer Universität, einer Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH / EPFL), einer Fachhochschule (FH) oder an einer Pädagogischen Hochschule (PH) beginnen.
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Die verschiedenen Hochschultypen im Vergleich
Universitäten / Eidgenössische Technische Hochschulen
Die Universitären Hochschulen (UH) – dazu zählen die Universitäten und die Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH / EPFL) – konzentrieren sich auf die Vermittlung von theoretischem Grundlagenwissen, wissenschaftlichem Vorgehen und Grundlagenforschung. Ein Studium an einer Universitären Hochschule ist in erster Linie eine wissenschaftliche Fachausbildung, keine Berufsausbildung. Das spätere Arbeitsfeld bestimmen Sie durch die Wahl von Schwerpunkten sowie durch Praxiserfahrungen während des Studiums und in den ersten Berufsjahren nach dem Abschluss.
Fachhochschulen FH
Die Studiengänge der Fachhochschulen (FH) sind stark praxisorientiert. In Zusammenarbeit mit der Arbeitswelt fördern sie angewandte Forschung, Betriebspraktika und interdisziplinäre Projekte. Neben theoretischen Grundlagen liegt der Fokus auf der praktischen Umsetzung. Der Unterricht erfolgt meist im Klassenverband, was oft zu einer familiäreren Lernatmosphäre führt als an universitären Hochschulen.
Pädagogische Hochschulen PH
Die Pädagogischen Hochschulen (PH) bilden Lehrkräfte für den Kindergarten bis zur Sekundarstufe II aus. Sie bieten zudem Aus- und Weiterbildungen im Bereich Sonderpädagogik an. Abhängig von der Schulstufe schliesst das Studium mit einem Bachelor (Kindergarten, Primarschule, Logopädie) oder einem Master ab (Sekundarstufe I, schulische Heilpädagogik). Wer ein Lehrdiplom für Mittelschulen (Sekundarstufe II) erwerben möchte, absolviert zunächst ein fachwissenschaftliches Studium an einer Universität oder – bei Bildnerischem Gestalten und Musik – an einer Fachhochschule (jeweils Master). Ergänzt wird dieses durch ein erziehungswissenschaftlich-didaktisches Studium.
Weiterführende Informationen:
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Zulassungsvoraussetzungen zu den verschiedenen Hochschulen
Gymnasiale Maturität
Mit einer gymnasialen Maturität von der «Kanti» oder für Erwachsene haben Sie direkten Zugang zu allen Bachelor-Studiengängen an den Universitären Hochschulen der Schweiz. Ausnahmen sind Medizin (Eignungstest Numerus Clausus), Sport (sportpraktische Prüfung) und Mehrsprachige Kommunikation an der Universität Genf (Prüfungen in drei Sprachen). Fachhochschulen fordern meist ein Praktikum und/oder führen ein Aufnahmeverfahren durch, während Pädagogische Hochschulen die Eignung als Lehrperson prüfen. Für Studiengänge mit Schwerpunkt Sport, Kunst und Heilpädagogik können Eignungsprüfungen durchgeführt werden.
Passerelle
Erwerben Sie nach der Berufsmatura die Passerelle, haben Sie in der Schweiz die gleichen Studienmöglichkeiten wie mit der gymnasialen Maturität. Im Ausland wird sie jedoch unterschiedlich anerkannt, da sie rechtlich gesehen kein gymnasiales Maturitätszeugnis darstellt.
Berufsmaturität
Mit der Berufsmaturität haben Sie Zugang zu den Fachhochschulen. In verwandten Studienrichtungen erfolgt die Zulassung meist prüfungsfrei, sonst sind häufig weitere Zulassungsbedingungen wie Praktika oder Eignungstests erforderlich.
Fachmaturität
Mit der Fachmaturität können Sie Fachhochschulen besuchen, häufig werden allerdings Zulassungsbedingungen wie Praktika oder Eignungstests verlangt. Eine Ausnahme ist die Fachmaturität Pädagogik, sie ermöglicht den prüfungsfreien Zugang zu den Studiengängen für die Vorschul- und Primarstufe an den Pädagogischen Hochschulen. Auch hier wird Ihre Eignung als Lehrperson vor Studienbeginn oder während des Studiums geprüft.
Ohne Maturität
Ohne Maturität ist der Zugang zu einigen Fakultäten von Universitäten (ausser Studiengänge Medizin und Pharmazie) ebenfalls möglich. Voraussetzungen sind ein Mindestalter und Berufserfahrung. Daneben gibt es spezifische Aufnahmeverfahren, die ein Bewerbungsverfahren und Aufnahmeprüfungen beinhalten.
Weiterführende Informationen:
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Das Hochschulstudium
Das Hochschulstudium ist aufgeteilt in ein Bachelor- und ein Masterstudium.
Bachelor
Der Bachelor ist der erste akademische Abschluss. An Universitäten vermittelt er wissenschaftliche Grundlagen und Methoden, und ist Voraussetzung für ein Masterstudium. Bei vielen Fachhochschulstudiengängen ist der Bachelor der Regelabschluss und erlaubt den Berufseinstieg. Aber auch an Fachhochschulen gibt es in vielen Studienrichtungen Masterstudiengänge. An Pädagogischen Hochschulen hängt der Abschluss von der zu unterrichtenden Stufe ab. Bachelorstudiengänge sind an Universitäten meist Vollzeit (ca. 3 Jahre), an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen auch als Teilzeit- oder berufsbegleitende Varianten (ca. 4 Jahre) möglich.
Ein Bachelorabschluss erfordert 180 ECTS-Punkte. Ein ECTS-Punkt entspricht 25–30 Stunden Arbeitsaufwand für Studienleistungen wie Prüfungen, Referate oder wissenschaftliche Arbeiten. Im Vollzeitstudium werden pro Semester meist 30 Punkte erworben.Master
Der Master ist die zweite Studienstufe nach dem Bachelor und stellt bei einem universitären Studium den Regelabschluss dar. Studiengänge an Universitären Hochschulen legen den Schwerpunkt auf Wissenschaft und Theorie. Der Master zielt auf eine Vertiefung und fachliche Spezialisierung des vorangegangen Bachelorstudiums. Je nach Studiengang umfasst das Masterstudium in der Regel 90 oder 120 ECTS-Punkte (ca. 1.5 bis 2 Jahre).
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Möglichkeiten erkunden
Studieninformationen auf berufsberatung.ch
Dieses Portal bietet übersichtliche, gut strukturierte Information zu allen Studiengängen.
Webseiten der Hochschulen
Die Hochschulen stellen eine Fülle von Informationen zur Verfügung. Übersicht über alle Hochschulen in der Schweiz.
Heftreihe «Perspektiven»
Die Heftreihe «Perspektiven: Studienrichtungen und Tätigkeitsfelder» vermittelt einen vertieften Einblick in die verschiedenen Studienmöglichkeiten an Schweizer Universitäten und Fachhochschulen. Sie können in den ask! Infozentren ausgeliehen werden.
Kurzinfos zu häufigen Fragen
Hochschulen besuchen
Hochschulen bieten Besuchstage und Informationsveranstaltungen an. Eine Übersicht über Infotage finden Sie hier: Infotage der Hochschulen – berufsberatung.ch
Viele Hochschulen laden Interessierte dazu ein, einzelne Veranstaltungen zu besuchen. Wenn Sie sich vor Ort über einen Studiengang erkundigen, bekommen Sie eine klarere Vorstellung von dem, was Sie später im Studium erwartet. Sie erhalten Einblicke in die Studieninhalte und das Umfeld. Einige Institute vermitteln Studierende, die Sie einen Tag begleiten können oder es gibt «Student-for-a-day»-Anlässe. Die Hochschulinstitute finden Sie unter berufsberatung.ch/studiengebiete. Wählen Sie dort Ihre Studienrichtung und dann die gewünschte Hochschule aus.Mit Berufspersonen sprechen
Nutzen Sie Ihre Netzwerkkontakte und sprechen Sie mit Fachleuten Ihres Wunschberufs. Vielleicht kennen Sie oder Ihr Umfeld jemanden, der Ihr Fach studiert hat und jetzt im Berufsleben steht. Allenfalls können Sie eine Person bei der Arbeit begleiten. Wenn Sie niemanden kennen, hilft oft ein Berufsverband weiter.
Praktika absolvieren
Durch ein Praktikum erhalten Sie einen umfassenden Einblick in einen Beruf und eine Arbeitskultur. Gewisse Ausbildungen verlangen zudem vorgängig praktische Erfahrung, wie beispielsweise Studiengänge an Fachhochschulen. Hilfreiche Tipps erhalten Sie in unseren Kurzinfos «Praktikum nach der Mittelschule» und «Praktika im Sozial- und Gesundheitsbereich».
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Alternativen zum Studium
Falls Sie nicht an eine Hochschule gehen möchten, stehen verschiedene Alternativen wie beispielsweise (verkürzte) Berufslehren oder «on the job» Ausbildungen für Mittelschulabsolvent/innen offen. Einen Überblick über die Alternativen finden Sie hier: Kurzinfo «Alternativen zu Uni und ETH».