Berufsmaturität BM2 – Erwachsene

Suchen Sie als gelernte Berufsperson eine gute Grundlage für eine weiterführende Ausbildung? Mit der Berufsmaturität in der Tasche, können Sie ein Studium an der Fachhochschule in Angriff nehmen.

Allgemeines zur Berufsmaturität

Die Berufsmaturität (BM) ergänzt die berufliche Grundbildung mit einer erweiterten Allgemeinbildung. Der Erwerb der Berufsmaturität nach dem Lehrabschluss wird BM2 genannt. Es werden sowohl vollzeitliche (Dauer ein Jahr) als auch berufsbegleitende (Dauer zwei Jahre) Studiengänge angeboten. Voraussetzung für die BM2 ist ein Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ). Personen mit einem anderen Abschluss informieren sich direkt bei der Berufsmaturitätsschule.

Ausrichtungen der Berufsmaturität und ihre Schwerpunktfächer

Jede Richtung betont neben den Grundlagenfächern wie Deutsch, Französisch, Englisch und Mathematik bestimmte Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer. Folgende Richtungen werden im Kanton Aargau angeboten:

Richtungen

Schwerpunktbereiche

Anbieter

Wirtschaft und Dienstleistungen

Wirtschaft 

 

Dienstleistungen

zB. Zentrum Bildung KV Baden
(Vollzeit und Teilzeit)

Handelsschule KV Aarau (Teilzeit)

Gesundheit und Soziales

Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften

Berufsfachschule für Gesundheit und Soziales Brugg (Vollzeit und Teilzeit)

Technik, Architektur,
Life Sciences

Naturwissenschaften (Biologie oder Chemie und Physik und Mathematik)

Berufsschule Aarau (Vollzeit)

Berufsschule Lenzburg (Vollzeit)

Berufsschule Baden (Teilzeit und FLEX)

Gestaltung und Kunst

Gestaltung, Kunst und Kultur; Information und Kommunikation

Berufsschule Aarau (Vollzeit und Teilzeit)

Natur, Landschaft,  Lebensmittel               

Naturwissenschaften (Physik, Chemie und Biologie)

Berufsschule Aarau (Vollzeit)

Es gibt auch diverse Privatschulen, welche die BM2 anbieten. Diese Kurse sind nicht subventioniert und deshalb oft teuer.

Prüfungsfreier Übertritt

Ein Eintritt in die kantonale BM2 ohne Aufnahmeprüfung ist möglich, sofern ein Notendurchschnitt von mind. 5.0 im Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis erreicht wird. Mit Ausnahme der BM2 Ausrichtung Wirtschaft und Dienstleistungen, Typ Wirtschaft. Kaufleute mit einem Abschluss des E-Profils können prüfungsfrei in die BM übertreten, wenn der Notendurchschnitt der Lehrabschlussprüfung mindestens 4.7 beträgt. Kaufleute aus dem B-Profil und alle anderen Lehrabgänger/innen müssen für die Berufsmaturität Wirtschaft und Dienstleistungen, Typ Wirtschaft die Aufnahmeprüfung bestehen.

 

Übertritt mit Aufnahmeprüfung

Die Aufnahmeprüfung umfasst Deutsch, Mathematik (für die Richtung Wirtschaft Rechnungswesen anstelle der Mathematik), Französisch und Englisch (der Durchschnitt ergibt die Fachnote «Fremdsprachen»). Die meisten Berufsschulen stellen alte Prüfungen mit Lösungen zur Vorbereitung online (z.B. www.bs-aarau.ch > Berufsmaturität > BM 2 > Aufnahmebedingungen > Aufnahmeprüfung, www.zentrumbildung.ch > BM 2  > Aufnahme und Prüfung für BM2 Wirtschaft).

Vorbereitungskurse

Die Berufsschulen bieten Vorbereitungskurse für die Aufnahmeprüfung an. Der Besuch eines Vorbereitungskurses kann auch als Vorbereitung auf den Unterricht BM2 besucht werden. Der Besuch der Vorbereitungskurse ist berufsbegleitend. Eine Übersicht der Schulen, welche Vorbereitungskurse für diese Aufnahmeprüfung durchführen, finden Sie auf www.berufsberatung.ch/weiterbildung > Suche (Tipp: Suchmasken verwenden: Ausbildungstypen: «Weiterbildung: Kurse» und Kantone: «AG» auswählen, Stichwort «BM2» ins Suchfeld eingeben).

Ausserkantonaler Schulbesuch und Kostengutsprache

Bei ausserkantonalem Schulbesuch übernimmt der Kanton Aargau das Schulgeld nur, wenn das gewünschte Ausbildungsmodell (Berufsmaturitätsrichtung, Voll- oder Teilzeitmodell) im Aargau nicht angeboten wird oder der Schulweg zeitlich unzumutbar ist. In diesen Fällen ist ein Gesuch für Kostengutsprache zu stellen.

Nach der Berufsmaturität

Eine Berufsmaturität erlaubt grundsätzlich ein Studium an der Fachhochschule. Normalerweise kann man ohne weitere Auflagen in eine dem Berufsfeld entsprechende Fachhochschule eintreten. Je nach Fachgebiet gibt es zusätzliche Bedingungen (z.B. das Bestehen einer Eignungsprüfung, ein Praktikum und/oder Arbeitserfahrung). Wer in eine Fachhochschule eines anderen Berufsfeldes wechseln will, muss abklären, welche zusätzlichen Qualifikationen nötig sind. Welche Fachhochschulen es gibt, erfahren Sie unter www.berufsberatung.ch/studium > 3 Hochschultypen FH, PH, UH > Fachhochschulen FH oder auf unserer Website www.beratungsdienste.ch/downloads > «Bachelor-Studiengänge an den Fachhochschulen»

Von der Berufsmaturität zur universitären Hochschule

Wollen Berufsmaturanden/-maturandinnen an einer universitären Hochschule (Uni, ETH) in der Schweiz studieren, haben sie zwei Möglichkeiten. Entweder, sie bereiten sich mit dem Passerellenlehrgang auf die «Ergänzungsprüfung Passerelle» vor (Dauer in der Regel ein Jahr, Vollzeit). Oder sie erreichen als Quereinsteiger/innen mit dem Maturitätslehrgang die gymnasiale Maturität berufsbegleitend in zwei Jahren. Genauere Informationen gibt es bei der Aargauer Maturitätsschule für Erwachsene AME:

Zusätzliche Informationen: www.beratungsdienste.ch> Downloads > «Zulassung an die Uni ohne Kanti?» oder in den Info-Zentren. Informationen über die Berufsmaturität im Kanton Aargau finden Sie auch auf: www.ag.ch/berufsmaturitaet.

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