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Berufsmaturität BM1 lehrbegleitend

Willst du während der beruflichen Grundbildung eine erweiterte Allgemeinbildung erwerben, so dass du später an einer Fachhochschule studieren kannst? Die Berufsmaturität bietet dir diese Möglichkeit.

Allgemeines zur Berufsmaturität

Das lehrbegleitende Ausbildungsangebot (BM1) kombiniert die Vorteile der Berufsausbildung mit einer breiten Allgemeinbildung. Die Ausbildung setzt sich wie folgt zusammen: berufliche Praxis im Lehrbetrieb, überbetriebliche Kurse, Berufsfachschule sowie zusätzlicher BM-Unterricht. Hier werden neben den Grundlagenfächern (Deutsch, Mathematik, Französisch und Englisch), Ergänzungsfächer und Schwerpunktfächer unterrichtet. Der gesamte BM-Schulunterricht dauert ohne Freikurse in der Regel zwei Tage pro Woche während drei bzw. vier Lehrjahren. Bei vierjährigen Lehren ist es möglich, mit dem BM-Unterricht erst im zweiten Lehrjahr zu starten. Grundsätzlich kann die Berufsmaturität während jeder beruflichen Grundbildung, die mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis abschliesst, besucht werden. An einigen Berufsfachschulen im Kanton Aargau haben Berufslernende, die eine Berufsmaturität absolvieren, die Möglichkeit, einen sogenannten Immersionsunterricht zu besuchen. Dabei werden über den Englischunterricht hinaus bestimmte Fächer in Englisch unterrichtet. Die Berufsmaturität kann auch nach Abschluss der beruflichen Grundbildung absolviert werden, ein Jahr Vollzeit oder zwei Jahre berufsbegleitend. Dieser Weg wird BM2 genannt.

Voraussetzungen

Voraussetzung für die Zulassung zur BM1 ist ein Lehrvertrag, das Einverständnis des Lehrbetriebes sowie

  • für Bezirksschüler/innen: Ein Durchschnitt von 4,4 am Ende des 1. Semesters des Abschlussjahres oder am Ende des 2. Semesters des Abschlussjahres oder im Abschlusszeugnis oder das Bestehen der BM-Aufnahmeprüfung.
  • Für Sekundarschüler/innen: Ein Durchschnitt von 5,3 am Ende des 1. Semesters des Abschlussjahres oder am Ende des 2. Semesters des Abschlussjahres oder im Abschlusszeugnis oder das Bestehen der BM-Aufnahmeprüfung.

Für die Berechnung des Durchschnitts werden folgende Fächer berücksichtigt:

  • Mathematik (muss mind. Note 4,0 sein, Fach zählt doppelt)
  • Deutsch (muss mind. Note 4,0 sein, Fach zählt doppelt)
  • Französisch
  • Englisch
  • Räume - Zeiten - Gesellschaften (Fach zählt doppelt)
  • Natur und Technik (Fach zählt doppelt)
  • der Durchschnitt der drei Noten in den Fächern
    - Politische Bildung
    - Wirtschaft – Arbeit – Haushalt
    - Medien und Informatik
  • Aus den drei Noten in den Fächern
    - Musik
    - Bewegung und Sport
    -  Wahlpflichtfach Bildnerisches Gestalten oder Textiles und Technisches Gestalten (arithmetische Durchschnitt, auf eine Dezimalstelle)

Die genaue Berechnung kann hier nachgelesen werden: www.schulen-aargau.ch > Volksschule Regelschule > Unterricht > Prüfen & Beurteilen > Promotion & Übertritte.

Aufnahmeprüfung

Es werden die Fächer D, M, F und E geprüft. Der Durchschnitt der Prüfungsnoten in F und E ergibt die Fachnote «Fremdsprache». Die Aufnahmeprüfung findet in der Regel im Juni statt. Berufsfachschulen und Privatschulen bieten für die Aufnahmeprüfung Vorbereitungskurse an. Die genauen Daten der Aufnahmeprüfung und der Vorbereitungskurse findest du auf den Websites der Berufsmaturitätsschulen. Alte Aufnahmeprüfungen mit Lösungen findet man unter: www.bs-aarau.ch > Berufsmaturität > Aufnahmeprüfungen.

Anmeldung

Wenn du dich für die BM1 entscheidest, solltest du dies vorgängig mit deiner Berufsbildnerin/deinem Berufsbildner absprechen und auch im Lehrvertrag festhalten. In der Regel meldest du dich selbst an der entsprechenden Berufsmaturitätsschule an. Die Adressen findest du unter www.ag.ch/berufsmaturitaet > die gewünschte BM-Ausrichtung wählen. Anmeldeschluss ist im Mai. Die genauen Daten für den Anmeldeschluss werden auf den Websites der Berufsmaturitätsschulen publiziert.

Richtungen

Die Berufsmaturitätstypen werden in verschiedenen Richtungen angeboten:

  • Wirtschaft und Dienstleistungen, Typ Wirtschaft
  • Wirtschaft und Dienstleistungen, Typ Dienstleistungen
  • Gestaltung und Kunst
  • Natur, Landschaft und Lebensmittel
  • Technik, Architektur und Life Science
  • Gesundheit und Soziales

Nach der Berufsmaturität

Eine Berufsmaturität erlaubt grundsätzlich ein Studium an der Fachhochschule. Normalerweise kann man ohne weitere Auflagen in eine dem Berufsfeld entsprechende Fachhochschule eintreten. Je nach Fachgebiet gibt es zusätzliche Bedingungen (z.B. das Bestehen einer Eignungsprüfung, ein Praktikum und/oder Arbeitserfahrung). Wer in eine Fachhochschule eines anderen Berufsfeldes wechseln will, muss abklären, welche zusätzlichen Qualifikationen nötig sind. Welche Fachhochschulen es gibt, erfährst du unter www.berufsberatung.ch/studium > 3 Hochschultypen FH PH UH > Fachhochschulen FH oder auf unserer Website www.beratungsdienste.ch > Downloads > «Bachelor-Studiengänge an den Fachhochschulen».

Von der Berufsmaturität zur universitären Hochschule

Wollen Berufsmaturanden/-maturandinnen an einer universitären Hochschule (Uni, ETH) in der Schweiz studieren, haben Sie zwei Möglichkeiten. Erstens können Sie sich mit dem Passerellenlehrgang auf die «Ergänzungsprüfung Passerelle» vorbereiten (Dauer in der Regel ein Jahr, Vollzeit). Zweitens können sie als Quereinsteiger/innen mit dem Maturitätslehrgang die gymnasiale Maturität berufsbegleitend in zwei Jahren erreichen. Genauere Informationen gibt es bei der Aargauer Maturitätsschule für Erwachsene AME:

Weitere Informationen zur Berufsmaturität

Departement Bildung, Kultur und Sport
Abteilung Berufsbildung und Mittelschule
Sektion Schulische Bildung
Bachstrasse 15, 5001 Aarau
Telefon 062 835 22 44
schulische-bildung@ag.ch
www.ag.ch/berufsmaturitaet

oder in den Info-Zentren von ask! – Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf
www.beratungdienste.ch

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