6. August 2024

Kein Stress: Mit diesen 6 Tipps bleiben Jugendliche cool

Stress ist nicht nur unter Erwachsenen, sondern auch unter Jugendlichen verbreitet. Was kann man in stressigen Situationen konkret machen? Das verrät Michael Uehlinger, Psychologe bei ask!
Autor/in: Daniela Furrer, Fachspezialistin Kommunikation
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Jugendlichen fällt es oft schwer, die eigene Belastbarkeit richtig einzuschätzen. Kein Wunder, sie erleben vieles zum ersten Mal: Die erste Arbeitsstelle, die erste Liebesbeziehung, die ersten emotionalen Krisen etc. Hinzu kommen hohe Anforderungen in Schule und Ausbildung, Veränderungen des eigenen Körpers, ständige Erreichbarkeit, der Vergleich mit den anderen und die Vereinbarkeit von Schule, Ausbildung und Freizeit. Daneben spielen Unsicherheiten über die eigene Zukunft eine grosse Rolle. Welche Folgen hat die Erderwärmung? Wie werden wir mit den zur Neige gehenden Rohstoffen umgehen? Kriege? Rente? Steigende Lebenskosten? Das alles führt dazu, dass sich Jugendliche immer öfter gestresst fühlen.

Was ist Stress?

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers, um mit einer schwierigen Situation umzugehen und sie zu meistern. Ist der Stress intensiv und dauert über längere Zeit an, kann er sich jedoch negativ auf die Gesundheit auswirken. Dies kann von körperlichen Erkrankungen wie Bluthochdruck bis hin zur Entstehung von psychischen Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen reichen. Es lohnt sich also, auf den eigenen Körper und die eigenen Emotionen zu hören und rechtzeitig zu reagieren.

1. Reden hilft

«Oft geht vergessen, dass man in Belastungssituationen das Gespräch mit der Ausbildnerin oder dem Lehrer suchen und sich Hilfe holen kann», erzählt der ask!-Psychologe Michael Uehlinger. Solche Gespräche helfen, Distanz zu gewinnen und gemeinsam eine Strategie zu erarbeiten. Auch bei Überforderung im privaten Bereich lohnt es sich, das Gespräch mit einer vertrauten Person zu suchen.

2. Prioritäten setzen

Wenn Schule oder Ausbildung überfordern, hilft es oft, sich eine Liste mit den anstehenden Aufgaben zu machen. Michael Uehlinger rät: «Am besten einfach alles auflisten. Dann kann man die Aufgaben priorisieren: Was muss sofort erledigt werden, was kann noch warten? Wer Schwierigkeiten hat, mit dem Lernen anzufangen, kann sich zum Beispiel eine kurze Lernzeit pro Tag setzen. So arbeitet man kontinuierlich auf das Ziel hin, ohne sich zu überfordern und die Hemmschwelle ist deutlich niedriger. Wenn man dann das Ziel erreicht oder übertrifft, löst das positive Gefühle aus.»

3. Bewusste Pausen

Pausen sind besonders wichtig, wenn das Stresslevel hoch ist. Ist eine längere Pause aufgrund der Arbeitsbelastung nicht möglich, sollte man versuchen, kurze Pausen von z. B. fünf Minuten zu machen. Solche Pausen sind vor allem dann wirksam, wenn man bewusst etwas Entspanntes tut und z.B. gezielt auf Handykonsum verzichtet.

4. Rasch entspannen

Ist die Stresssituation akut, können allenfalls Atemübungen oder andere Entspannungstechniken helfen. Auf feel-ok.ch finden sich einige Übungen.

5. Bewegung als Ventil

Eine weitere Veränderung könnte mehr Bewegung sein. Bewegung ist für viele Menschen ein Ventil, um innere und körperliche Anspannungen abzubauen. Dafür reichen bereits einfache Änderungen, wie z. B. eine Bushaltestelle früher auszusteigen und den Rest des Weges zu Fuss zu gehen.

6. Professionelle Hilfe

Wenn Jugendliche trotz aller Massnahmen und Änderungen mit ihrer Situation überfordert sind, lohnt es sich, professionelle Hilfe zu suchen. Anzeichen wie Konzentrationsprobleme, Erschöpfung, Traurigkeit, Ohnmachtsgefühle, Ein- und Durchschlafprobleme, die über einen längeren Zeitraum bestehen (1 – 2 Wochen), sind Warnzeichen von Körper und Psyche. Auch plötzliche, unerwartete Verhaltensänderungen, sozialer Rückzug, unerwartete Veränderungen in der Leistungsfähigkeit, verändertes Konsumverhalten oder eine stärkere Gewichtszunahme- oder -abnahme sind Anzeichen. Unterstützung für Jugendliche kann ein Termin beim Jugendpsychologischen Dienst von ask! bieten. Auch Eltern, AusbildnerInnen und Lehrpersonen können sich an den Jugendpsychologischen Dienst wenden, wenn ihnen solche Symptome bei einem/einer Jugendlichen auffallen. Hier geht es zur Anmeldung.

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