11. Juni 2024

Destination Tourismus: Ausbildung und Karrierechancen

Abwechslung, Spontanität, Fremdsprachen und kultureller Austausch? Die Tourismusbranche bietet all das und mehr. Nina Kupfer, Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin, erzählt, wie der Einstieg gelingt.
Autor/in: Daniela Furrer, Fachspezialistin Kommunikation
Teilen auf

«Touristikerinnen und Touristiker sind ein eigener Menschenschlag», erzählt Nina Kupfer, Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin bei ask!. «Es erfordert spezifische Fähigkeiten und Interessen, um in der Tourismusbranche zu arbeiten. So ist die Freude am Kontakt mit Menschen aus aller Welt zentral. Sprachbegabt sollte man sein, ein Organisationstalent, belastbar, flexibel und auch entscheidungsfreudig. Ausserdem wandelt sich die Branche ständig: Offenheit und Neugier sind daher ebenfalls wichtige Charaktereigenschaften.»

Der Tourismus ist eine vielfältige Branche. Entsprechend breit sind auch die Optionen auf den verschiedenen Bildungsstufen: Von der Lehre im Reisebüro, Hotel oder bei einem Anbieter im öffentlichen Verkehr über Kurse für den Quereinstieg ins Reisebüro bis hin zu Ausbildungen auf Stufe Höhere Fachschule oder Fachhochschule. Je nach Ausbildung variieren die Anforderungen, auch in Bezug auf Fremdsprachenkenntnisse.

Zwischenjahr als Sprungbrett

Eine gute Möglichkeit, nach dem Schulabschluss etwas Berufserfahrung zu sammeln und in die Tourismuswelt einzutauchen, bietet ein Zwischenjahr. Sei es im Ausland, z. B. als Animateur/in in einem Hotel oder im Inland, z. B. als Saisonarbeiter/in in einer Bergregion. Oder man vereint die verschiedenen Welten, z. B. als Cabin Crew Member. Durch solche Erfahrungen erhält man einen guten Einblick in die Arbeitswelt, verbessert seine Fremdsprachenkenntnisse und kann sich selbst ausprobieren. 

Ist der Funke übergesprungen, setzt man sich mit den verschiedenen Ausbildungsgängen und deren Voraussetzungen auseinander. So wird z. B. für ein Studium an einer Fachhochschule mit dem Schwerpunkt Tourismus ein einjähriges Praktikum im kaufmännischen Bereich verlangt. Das Interesse an betriebswirtschaftlichen Themen ist bei der Arbeit im Tourismus hilfreich: Fächer wie Betriebswirtschaftslehre, Rechtskunde oder Buchhaltung sind nebst Kursen in Marketing, Destinations- oder Eventmanagement Teil der Ausbildungen auf HF- oder FH-Stufe. Auch bei Ausbildungen im Bereich Hotelmanagement spielen einige dieser Themen eine Rolle.

Vielfältige Karrieren

Als klassische Querschnittbranche sind die beruflichen Möglichkeiten im Tourismus sehr breit. So kann man nach einem HF- oder FH-Abschluss beispielsweise bei Organisationen wie Schweiz Tourismus arbeiten. Dort werden in verschiedenen Abteilungen die unterschiedlichen Zielmärkte bearbeitet, wird Marktforschung betrieben und an neuen Marketingstrategien getüftelt. Auch spezialisierte Tourismusunternehmen wie Eventagenturen, Verkehrsunternehmen oder Anbieter der Erlebnisökonomie (Museen, Schlösser, Vergnügungsparks etc.) sind potenzielle Arbeitgeber.

Ebenso findet man Stellen bei Reiseanbietern oder im Bereich des «Destinationsmanagements», also bei regionalen Tourismusbüros, welche Informationsbüros betreiben, Reiseleiter/innen anstellen oder bei Grossanlässen mit verschiedenen Playern zusammenarbeiten. Eine weitere, eng mit dem Tourismus verknüpfte Branche ist zudem die Hotellerie. Diejenigen, die es ins Ausland zieht, haben sich durch eine Ausbildung im Tourismus eine gute Grundlage geschaffen.

«Eine Ausbildung im Tourismus lohnt sich für das Berufsleben auf jeden Fall», sagt Nina Kupfer. «Man lernt Organisieren, zielgruppengerecht kommunizieren, den Überblick behalten. Man ist stressresistent, kann spontan reagieren, man spricht verschiedene Sprachen auf hohem Niveau, kurz, man eignet sich sehr viel Knowhow an, das man in diversen Branchen nutzen kann.»

Tipps zum Schluss

«Ich empfehle auf jeden Fall, in verschiedenen Bereichen der Branche zu schnuppern. Das kann auch schon während der Kanti geschehen, z. B. mit einem Nebenjob im Service. Zusätzlich kann man das eigene Netzwerk nutzen: Wen kenne ich, den ich mit meinen Fragen zur Arbeit in dieser Branche löchern kann?  Und natürlich sollte man gründlich recherchieren. Dafür kann man berufsberatung.ch verwenden, es gibt aber auch informative Hefte zur Branche.» 

Um herauszufinden, welche Ausbildung auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist, bietet sich neben der eigenen Recherche auch eine Beratung bei ask! an (hier geht es zur Anmeldung).

Nützliche Informationen

© ask! – Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf