14. Februar 2024
«Messecharakter und Austausch fördern»
Bild: v. l: Loresa, Lernende Fachfrau Gesundheit, und Ivana Haefeli, Leiterin Pflege & Betreuung beim Alterszentrum Kehl Baden. Sie haben sich an der Lehrstellenbörse kennengelernt.
Die Aargauer Lehrstellenbörse vom Mittwoch, 13. März, bietet Jugendlichen auf Lehrstellensuche und Unternehmen mit offenen Lehrstellen die Möglichkeit, ungezwungen Gespräche zu führen und Schnuppertage sowie Vorstellungsgespräche zu vereinbaren. «Erstmals findet die Lehrstellenbörse 2024 an einem zentralen Ort, im Kultur- und Kongresshaus Aarau, statt», sagt Rahel Schürch, Projektleiterin der Lehrstellenbörse. Alle Lehrbetriebe sind auf zwei Säle verteilt. Die Gespräche finden an den Tischen der Betriebe statt. Für unentschlossene oder berufsoffene Jugendliche bieten die Begegnungszonen die Gelegenheit, sich unkompliziert mit den Betrieben auszutauschen. «Damit wollen wir den Messecharakter, den niederschwelligen Austausch zwischen Jugendlichen und Lehrbetrieben sowie die Vernetzung der Lehrbetriebe fördern.»
Die Lehrbetriebe sind eingeladen, ihre Lernenden mitzunehmen. «Für sie ist es spannend, im Rekrutierungsprozess mitwirken zu dürfen», so Rahel Schürch. «Wir durften letztes Jahr die Erfahrung machen, dass die Lernenden sehr offen und positiv auf die Schülerinnen und Schüler zugehen und schnell Kontakt knüpfen. Sie bauen Brücken zwischen Lehrbetrieben und Jugendlichen.» Mit attraktiven Ständen können die Betriebe zudem auf ihr Unternehmen und ihre Lehrberufe aufmerksam machen.
Digitale Bewerbungsfotos und Bewerbungschecks
«Neu gibt es zwei Fotoecken, in welchen die Jugendlichen mit ihrem Smartphone selbständig ein gutes digitales Bewerbungsfoto erstellen können», sagt die Projektleiterin. Die Fotomöglichkeiten stehen in den ask!-Infozentren Aarau und Baden bereits vor der Messe zur Verfügung.
Die Bewerbungschecks, bei welchen Fachpersonen von ask! die Bewerbungsdossiers der Jugendlichen überprüfen, finden dieses Jahr vor der Messe statt. Die Schülerinnen und Schüler dürfen in die Infozentren Aarau und Baden kommen und ihre CVs und Bewerbungsschreiben mit einer Beratungsperson anschauen. «So haben die Jugendlichen die Möglichkeit, mit gut vorbereiteten Dossiers an die Lehrstellenbörse zu kommen», meint Schürch. An der Börse beantworten die Beratungspersonen die Fragen der Jugendlichen, üben mit ihnen die Vorstellungsgespräche, geben Tipps und begleiten sie zu den Betrieben.
«Es war ein Erfolg»
Im März 2023 hat Ivana Haefeli, Leiterin Pflege & Betreuung im Alterszentrum Kehl in Baden, an der Lehrstellenbörse teilgenommen. Loresa (16 Jahre) war auf der Suche nach einer Lehrstelle als Fachfrau Gesundheit und wurde beim Kehl fündig. Sie ist nun im ersten Lehrjahr mit BM. Im Kurzinterview erzählen sie von ihren Erfahrungen.
Warum haben Sie 2023 an der Lehrstellenbörse teilgenommen und wie haben Sie sie erlebt?
Ivana Haefeli: Wir waren aufgrund interner Umstrukturierungen etwas spät dran mit der Rekrutierung. Die Einladung für die Lehrstellenbörse kam also wie gerufen. Wir waren zum ersten Mal dabei und waren begeistert, wie gut organisiert die Messe war. Wir hatten viele Gespräche und konnten zwei von vier offenen Lehrstellenstellen zur Fachperson Gesundheit besetzen. Es war ein Erfolg für uns.
Loresa: Ich wollte erst an die Kanti. Doch dann habe ich mich umentschieden, weil ich doch lieber erste Berufserfahrungen sammeln und nebenbei in die Schule gehen wollte. Meine Lehrerin hat mir dann die Lehrstellenbörse empfohlen.
Was hat Ihnen an der Veranstaltung besonders gefallen?
Ivana Haefeli: Das grosse Interesse der jungen Menschen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Wir hatten sehr viele und sehr gute Anfragen. Insgesamt hatten wir zehn Bewerbungen für unsere ausgeschriebenen Stellen.
Loresa: Ich fand es toll, dass so viele verschiedene Berufe präsent waren. Ich konnte mehrere gute Gespräche führen und habe andere Jugendliche kennengelernt.
Ivana Haefeli, was würden Sie anderen Lehrbetrieben empfehlen, die an der Börse teilnehmen wollen?
Präsentieren Sie sich attraktiv und bringen Sie Lernende mit, die authentisch von ihren Erfahrungen berichten können. Wir hatten einen Lernenden an die Lehrstellenbörse mitgenommen. Das war ein Magnet für die Jugendlichen. Sie konnten ihm ihre Fragen zur Ausbildung niederschwellig und direkt stellen.
Loresa, wie gefällt es Ihnen nun in der Ausbildung?
Es gefällt mir sehr gut. Und ich bin überrascht, dass ich bereits jetzt im ersten Lehrjahr meinen Platz im Unternehmen gefunden habe.
Ivana Haefeli, ist das Alterszentrum Kehl 2024 wieder dabei?
Ja, wir möchten wieder dabei sein. Wir finden es eine gute Sache und freuen uns.
Loresa, haben Sie einen Tipp für andere Jugendliche, die die Lehrstellenbörse besuchen wollen?
Auf jeden Fall sich selbst sein. Und sich verschiedene Berufe anschauen. Sich nicht zu früh auf einen Beruf oder ein Unternehmen fixieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig.