24. Februar 2023
Lehrstellen direkt und unkompliziert finden
Bild: Lernender Florian Plüss
Die Lehrstellenbörse im März bietet den Jugendlichen einen Ort, einfach Betriebe mit offenen Lehrstellen kennenzulernen. Florian Plüss hat 2019 die Lehrstellenbörse besucht und ist nun im letzten Lehrjahr zum Polymechaniker EFZ. Er blickt begeistert zurück: «Ohne die Lehrstellenbörse wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin.» Er hatte damals als Einziger in seiner Klasse noch keine Lehrstelle. Seine Lehrerin hat ihn ermutigt, die Lehrstellenbörse zu besuchen und ihn bei der Vorbereitung unterstützt.
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Die Betriebe sind an der Lehrstellenbörse mit ein bis zwei Personen vor Ort und bringen Infomaterial mit. Im 5- bis 15-Minuten-Takt werden Gespräche geführt. Die Lehrstellenbörse findet in einem ungezwungenen Rahmen statt. Florian Plüss erinnert sich: «Ich war damals sehr schüchtern. Der überschaubare Ort an der Lehrstellenbörse hat mir geholfen, schnell mit Unternehmen ins Gespräch zu kommen. Oft sitzen am Stand Personen, die selbst eine Lehre gemacht haben. Durch das persönliche Gespräch konnten sie sehr gut auf meine Fragen eingehen.»
Florian Plüss war damals eigentlich auf der Suche nach einer Lehrstelle als Informatiker oder ICT-Fachmann. «Das war das Einzige, was ich kannte, weil ich selbst viel am Computer sass.» Im Gespräch mit den Betrieben wurde ihm schnell klar, dass seine Zeugnisnoten für eine Lehre als Informatiker nicht ausreichend waren. Am Stand von Industrielle Berufslehren Schweiz (libs) lernte er andere Berufe kennen. «Sie haben mir gleich ein Angebot für eine Schnupperlehre als Polymechaniker gemacht. Nach der Schnupperlehre konnte ich mich bewerben und habe die Lehrstelle bekommen», erzählt der 18-Jährige. Heute arbeitet Florian Plüss in einer Partnerfirma von libs in Oftringen. Ihm wurde nach der Lehre eine Festanstellung in Aussicht gestellt und er möchte sich in einem nächsten Schritt an der Höheren Fachschule für Technik in Baden weiterbilden.
Jugendliche für die Lehrstellenbörse motivieren
Lehrpersonen und Eltern können die Jugendlichen auf die Lehrstellenbörse aufmerksam machen und sie motivieren, sich anzumelden. «Es ist wichtig, dass die Schulen über die Lehrstellenbörse Bescheid wissen. Ich war sehr froh, dass mich meine Lehrerin schon fast zur Anmeldung ‘gezwungen’ hat», schmunzelt Plüss heute. Am besten bereiten sich die Jugendlichen auf die Lehrstellenbörse vor, indem sie sich Fragen notieren, angemessene Kleidung wählen und ihre Stärken und Schwächen kennen. Auch das Bewerbungsdossier mit den Zeugnissen sollen die Jugendlichen unbedingt mitbringen.
Das Unternehmen Green Datacenter AG aus Lupfig hat 2022 an der Börse teilgenommen. «Innerhalb kurzer Zeit haben wir zahlreiche sehr motivierte, gut vorbereitete junge Menschen kennengelernt, die sich ernsthaft Gedanken über ihre berufliche Entwicklung gemacht hatten», erzählt Birgit Weische, Head of Human Resources bei Green nachdrücklich. Jugendliche profitieren an der Lehrstellenbörse davon, mit rund 40 Unternehmen in Kontakt zu treten. Zudem sind Berufsberatungspersonen vor Ort. Sie gehen auf die Fragen der Jugendlichen ein und geben Tipps zum Bewerbungsdossier.
Ob Lehrpersonen, Beratungspersonen, Firmen oder Eltern – im Berufswahlprozess können sich alle Kräfte engagiert zusammentun. Die Lehrstellenbörse ist ein weiterer Ansatz, den Jugendlichen Mut zu machen, ihre Zukunft selbstbestimmt zu gestalten. Der neutrale und ungezwungene Rahmen an der Lehrstellenbörse zeigt, dass dies funktioniert.