13. Januar 2023
Die Welt verstehen
Migrationsbewegungen, Klimawandel und Finanzkrise betreffen fast jedes Land. Um diese Themen zu verstehen, reicht eine Wissenschaft allein nicht aus. Internationale Studien versuchen die Welt aus mehreren Blickwinkeln zu verstehen, um etwas zur Bewältigung ihrer Probleme beizutragen. Diese Studiengänge üben eine grosse Anziehungskraft aus: Vielleicht ist es das Bedürfnis, die komplexen Herausforderungen der heutigen Welt besser zu verstehen – vielleicht ist es auch die Interdisziplinarität dieser Studien, welche die Attraktivität ausmacht. In der Schweiz gibt es auf universitärer Bachelorstufe zwei Studiengänge: Relations internationales (Universität Genf) und International Affairs (Universität St. Gallen). Auf Masterstufe ist die Auswahl deutlich grösser. Sie können auch verwandte Studienrichtungen in Betracht ziehen wie Politikwissenschaften, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften: Hier thematisieren Sie, was zwischen den Staaten geschieht. In Geschichte, in den Sprach- und Kulturwissenschaften erforschen Sie, was in anderen Völkern geschieht.
Anspruchsvoller Weg in den Beruf
Die Wege in den Beruf sind vielfältig, oft individuell und erfordern nicht selten Durchhaltevermögen und wohl auch Ehrgeiz. Der Konkurrenzdruck auf dem Arbeitsmarkt ist gross. Ihr Dossier ist idealerweise mit spannenden Arbeits- und Auslanderfahrungen angereichert, Fremdsprachenkenntnisse inklusive. Manche Berufe führen ins Ausland. In der Internationalen Zusammenarbeit arbeiten Sie als Beobachterinnen, Delegierte, Expertinnen oder als Programmverantwortliche in der Entwicklungszusammenarbeit und in der humanitären Hilfe (z.B. bei Naturkatastrophen). Oder Sie schaffen den anspruchsvollen Concours in die Diplomatie und wahren die aussenpolitischen Interessen der Schweiz, auf bilateraler als auch multilateraler Ebene. Sie betreuen Länder- und Fachdossiers, definieren und vertreten Schweizer Positionen in internationalen Gremien. Sie organisieren oder koordinieren Treffen von hochrangigen Regierungsvertretern. In der Regel wechseln Sie alle vier Jahre den Arbeitsort. Auch in der Wirtschaftsbranche können Sie als Beraterinnen oder Analysten multinationale Firmen oder globale Märkte beobachten.
Nebst Fachkompetenzen, Sprachkenntnissen und Erfahrungen aus anderen Kulturen sind vor allem die Soft Skills wichtig: Sozialkompetenz, Flexibilität, Verhandlungsgeschick, Ambiguitätstoleranz und mentale Stärke sind von grosser Bedeutung.
Manchmal muss man gar nicht so lange zuwarten, um in einem internationalen Umfeld tätig zu sein. Das haben sich vier Studierende des BARI (Bachelor in Internationalen Beziehungen) auch gesagt und einen Genfer Jugendaufruf gegründet.
Der Geneva Youth Call organisierte im April 2022 die erste Weltjugendversammlung in Genf und behandelte als Thema die Umwelt. Die globale Menschheit braucht neue Ideen!
Informationen und Quellen:
- www.cinfo.ch: Cinfo koordiniert und vernetzt Fachkräfte mit Organisationen der internationalen Zusammenarbeit und bietet unter anderem Stellenvermittlung an.
- www.eda.ch: Das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten informiert über Leben und Arbeiten im Ausland, stellt Länderinformationen zur Verfügung und gibt Reisehinweise.
- Perspektiven zu den Internationalen Studien: Die Broschüre «Internationale Studien» (PDF) gibt durch Fachtexte Einblick in die Themengebiete, zeigt die Studienmöglichkeiten im Überblick und führt Berufsfelder und Arbeitsmarktverhältnisse auf.