21. Oktober 2022

Maximal oder gut genug

Bis zu 1000 Mal pro Tag werden wir vor die Wahl gestellt und müssen uns entscheiden. Oft ist dies so einfach, dass wir es nicht als bewussten Entscheid wahrnehmen.
Autor/in: Kommunikation ask!
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Welches Outfit ziehe ich heute an? Welches der drei Menüs auf der Speisekarte wähle ich heute? Immer wieder werden wir vor die Wahl gestellt und entscheiden oft so schnell und unbewusst, dass wir diese Entscheide gar nicht als solche wahrnehmen. Anders sieht es bei Entscheidungen aus, die weitreichendere Konsequenzen haben: ein Kind, ein Hauskauf oder ein Jobwechsel. Solche Entscheide werden (hoffentlich) bewusst und nach längerem Abwägen gefällt.

 

Maximizer oder Satisficer

Beobachten Sie einmal selbst, wie Sie entscheiden. Es gibt verschiedene Typologien, welche Entscheidungsmuster aufzeigen. Eine ganz einfache Möglichkeit ist die Unterscheidung nach den beiden Extremen: dem Maximizer und dem Satisficer.

Der Maximizer ist ein Perfektionist und prüft alle Alternativen genau, um das Beste zu finden. Selbstverständlich bedeutet dies viel Aufwand und es kostet Zeit. Gerade in der heutigen Zeit und mit dem Internet haben wir in den meisten Bereichen unendlich viele Wahlmöglichkeiten. Dies macht den Entscheidungsprozess viel aufwändiger.

Hat der Maximizer eine Entscheidung getroffen, quälen ihn bereits wieder Zweifel und er ist unsicher: Vielleicht gäbe es ja noch eine bessere Wahl? Er leidet darunter, nicht spontan sein zu können, und ist selten mit einer Entscheidung zutiefst zufrieden. Er fühlt sich oft gestresst und empfindet Reue. Diese Entscheidungsstrategie führt oft dazu, dass man Entscheidungen aus dem Weg geht, weil man nicht sicher ist, ob man die beste Wahl treffen kann.

Der Satisficer (satisfice: engl. für befriedigen) hingegen kann seine Suche beenden, sobald er etwas gefunden hat, das seinen Ansprüchen genügt, ihn zufriedenstellt. Er muss nicht alle Alternativen differenziert abwägen und verzichtet bewusst darauf, das Optimum aus seiner Entscheidung herauszuholen. Hat der Satisficer seine Entscheidung getroffen, ist er mit dieser zufrieden. Er bedauert seine Entscheidung nur selten und braucht weniger Zeit und Mühe, um eine Entscheidung zu fällen.

Oftmals tragen wir beide Entscheidungstypen in uns, jedoch verschieden ausgeprägt. So kann es sein, dass man sich sehr schwer tut, das beste Ferienangebot für den nächsten Urlaub auszuwählen, aber sich im Nu entscheiden kann, wenn es um den Kauf eines neuen Fahrrads geht.

 

Welcher Typ sind Sie?

Wenn folgende Aussagen mehrheitlich auf Sie zutreffen, gehören Sie zu den Maximizern.

  • Beim Fernsehen wechsle ich oft die Kanäle oder ich schaue immer wieder ins TV-Programm, damit mir nichts Spannendes entgeht.
  • Ich schaue immer wieder Wohnungsinserate an, auch wenn ich nicht vorhabe, umzuziehen.
  • Die Suche nach Geschenken für meine Freunde fällt mir meistens schwer.
  • Wenn ich einen Film ausleihen will, dauert es eine Weile, bis ich den besten gefunden habe. 
  • Die zweite Wahl kommt für mich nicht in Frage.
  • Ich habe an mich selbst die höchsten Ansprüche.

 

Laufbahnberatung für berufliche Entscheidungen 

Laufbahnberater sind Profis, wenn es um Karriereentscheidungen geht. Denn wer diesbezüglich einen Entscheid treffen will, muss sich seiner Interessen, Kompetenzen und Fähigkeiten bewusst sein und die eigenen Ziele und Wünsche kennen. Ebenso ist es wichtig, sein eigenes Entscheidungsverhalten und die dazu passende Strategie zu kennen.

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