3. November 2021
Eine Investition in die Karriere
Die Auswahl an Weiterbildungen ist gross und oft ist man unsicher, welche die passende ist. Einen guten Überblick mit ausführlichen Beschreibungen bietet die Aus- und Weiterbildungsdatenbank auf berufsberatung.ch.
Das Schweizer Bildungssystem ist sehr vielschichtig und dadurch durchlässig. Aus diesem Grund gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, sich weiterzubilden. In diesem Artikel fokussieren wir uns auf die Weiterbildungen der Tertiärstufe des Bildungssystems. Dazu gehören die berufsorientierte Bildung, die Höhere Berufsbildung (Tertiär B), sowie die akademische Bildung, die Hochschulen (Tertiär A). Zur höheren Berufsbildung zählen die Höheren Fachschulen, die Berufsprüfungen sowie die Höheren Fachprüfungen. Unter Hochschulen versteht man die kantonalen Universitäten, die eidgenössischen technischen Hochschulen, die Fachhochschulen und die pädagogischen Hochschulen.
Doch warum sollte man eine Weiterbildung überhaupt anstreben? «Weiterbildungen helfen, sich beruflich weiterzuentwickeln oder sich auf einen Berufswechsel vorzubereiten», meint Minnie Silfverberg, Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin bei ask! in Baden. «Sie sind eine Investition in die eigene Karriere. Man kann dadurch die Möglichkeit erhalten, neue Funktionen zu übernehmen oder das Arbeitsportfolio zu erweitern. In jedem Fall ist eine Weiterbildung auch eine Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung.»
Drei wichtige Auswahlkriterien
Bevor man sich für eine Weiterbildung entscheidet, sollte man folgende drei Kriterien beachten.
- Wie lange darf die Weiterbildung dauern?
- Wie umfangreich darf der zeitliche Aufwand für die Weiterbildung sein?
- Und wie wird die Weiterbildung finanziert bzw. wie hoch dürfen die finanziellen Einbussen während einer Weiterbildung sein?
Es lohnt sich, mit Bezugspersonen aus dem privaten und beruflichen Umfeld über die Weiterbildungspläne zu sprechen. Häufig bedeutet Weiterbildung zumindest zeitweise ein Verzicht auf einen Teil der Freizeitaktivitäten. Es ist wichtig, die Belastung, die mit einer Weiterbildung einhergeht, kritisch einzuschätzen. Überbelastungen können zu einem vorzeitigen Abbruch führen. Auch muss ein allfällige Einkommensausfall eingeplant werden und ob man allfällige Finanzierungshilfen in Anspruch nehmen kann.
«Das Thema Finanzierungshilfen ist sehr komplex», betont Silfverberg. «Seit 2018 übernimmt der Bund im Rahmen der Subjektfinanzierung einen Teil der Kosten der Berufsprüfungen und Höheren Fachprüfungen.» Weitere Informationen dazu bietet die Website des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI. Für die Finanzierung einer Höheren Fachschule, Fachhochschule oder Universität bieten die Kantone Stipendien oder Darlehen an, je nachdem ob Erst- oder Zweitausbildung. Der Stipendienrechner auf der Website des Kantons ist ein gutes Hilfsmittel zur selbstständigen Berechnung. Ausserdem gibt es regionale, kantonale, schweizerische und internationale öffentliche und private Institutionen, die Weiterbildungen ebenfalls finanziell unterstützen. Viele solcher Institutionen sind als Stiftung organisiert.
Bei der Planung einer Weiterbildung ist es wichtig, das gesamte eigene Budget zu planen und nicht nur dasjenige, welches für die Weiterbildung benötigt wird.
Investition vs. Ertrag
Die Schwierigkeit beim Entscheid für eine Weiterbildung ist das Spannungsfeld zwischen Investition und Ertrag. «Die Zeit und das Geld, die man reinsteckt, sowie der Einkommensausfall müssen sich lohnen», sagt die Laufbahnberaterin. «Das heisst, bestenfalls sollte man danach entweder mehr Lohn erhalten oder eine interessantere Position bekleiden oder gar beides.»
Weitere Informationen zum Thema
- Wege nach der beruflichen Grundbildung (PDF)
- Qualität von Schulen und Kursen (PDF)
- Finanzierung von Weiterbildungen (PDF)
- Stipendien und Darlehen (PDF)
Text und Foto: Andrina Sarott, Fachspezialistin Kommunikation
Infografik: Stefanie Studer, Fachspezialistin Kommunikation