25. März 2025

Clever studieren: Welches Studienmodell passt zu mir?

Kann ich neben dem Vollzeitstudium arbeiten? Wie anstrengend ist ein berufsbegleitendes Studium? Kann ich mich um meine Kinder kümmern und Teilzeit studieren? Katia Felber, Studienberaterin bei ask!, stellt drei verschiedene Studienmodelle vor.
Autor/in: Daniela Furrer, Fachspezialistin Kommunikation
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Wer an ein Studium denkt, hat meist die Vollzeitvariante direkt nach der Matura vor Augen. Doch nicht alle Mittelschülerinnen und BM-Absolventen möchten Vollzeit studieren oder nehmen das Studium sofort in Angriff. Wer später im Leben studiert, hat andere Anforderungen ans Studium. Einige möchten ihren Job behalten, andere haben Kinder oder pflegebedürftige Angehörige. Für all diese Lebenssituationen gibt es passende Studienmodelle. Drei davon stellen wir in diesem Artikel näher vor.   

Vollzeitstudium: Voller Fokus 

Nico hat gerade seine Matura an der Kanti in Aarau gemacht und möchte Psychologie studieren. Da er das Studium nicht selbst finanzieren muss und schnell fertig werden will, entscheidet er sich für ein Vollzeitstudium an der Uni Basel.   

Das Modell: «Das Vollzeitstudium ist immer noch der klassische Weg für frischgebackene gymnasiale Maturandinnen und Maturanden», weiss Katia Felber, Studienberaterin bei ask!. Studierende konzentrieren sich hauptsächlich auf ihr Studium. Ein Nebenjob ist zwar möglich, es wird allerdings empfohlen, eher in einem kleinen Pensum und im besten Fall erst nach dem Assessmentjahr zu arbeiten, da das Studium im Schnitt 40 Wochenstunden beansprucht. 

Dauer: In der Regel dauert das Bachelorstudium drei Jahre und der Master eineinhalb bis zwei Jahre (es gibt Ausnahmen, z. B. der Master in Medizin).  

Präsenzzeit: Vier bis fünf Tage pro Woche während des Semesters plus Prüfungen. Daneben Selbststudium.  

Vorteile:  

  • Intensive Auseinandersetzung mit dem Fachgebiet
  • Kaum berufliche Verpflichtungen, daher keine grosse Doppelbelastung
  • Zeitiger Abschluss 

Herausforderungen:  

  • Finanzielle Belastung/Abhängigkeit, da nur wenig gearbeitet werden kann 
  • Begrenzte Berufserfahrung während des Studiums 

Berufsbegleitendes Studium: Von der Hochschule direkt in den Betrieb 

Letizia ist gelernte Elektronikerin, möchte sich in diesem Beruf weiterbilden und neben dem Studium arbeiten. Deshalb entscheidet sie sich, den Bachelor in «Elektro- und Informationstechnik» an der FHNW berufsbegleitend zu machen. 

Das Modell: «Dieses Studium ist passend für alle, die eine Arbeitstätigkeit an einem fixen Arbeitstag haben oder die sich sogar auf ihrem gelernten Beruf weiterentwickeln wollen», erklärt Felber. «Im Idealfall arbeiten Studierende während dem Studium zum Beispiel bereits in einem dem Studium entsprechenden Beruf und können das Gelernte direkt in der Praxis umsetzen.» 

Dauer: In der Regel dauert der Bachelor 3 bis 4 Jahre. 

Präsenzzeit: Zwei bis drei Tage pro Woche während des Semesters plus Prüfungen 

Vorteile 

  • Studium ist strukturiert und die Studientage sind immer gleich
  • Erworbenes Wissen und Fähigkeiten können sofort im Beruf angewendet werden
  • Finanzielle Sicherheit, da es möglich ist, neben dem Studium zu arbeiten. Ausserdem unterstützen viele Arbeitgeber eine Weiterbildung, wenn sie für die Arbeit relevant ist
  • Austausch mit anderen Studierenden aus der Branche (Networking)
  • Spezialisierung innerhalb des eigenen Berufes 

Herausforderungen: 

  • Hohe Doppelbelastung mit erhöhtem Risiko für Stress und Erschöpfung
  • Planungsaufwand und Zeitmanagement
  • Weniger Freizeit 

Teilzeitstudium: Ans Leben angepasst 

Julian ist Vater von zwei kleinen Kindern und möchte Soziale Arbeit an der Berner Fachhochschule studieren. Da er neben dem Studium Zeit für seine Kinder braucht, wenn seine Frau oder die Grosseltern gerade nicht übernehmen können, entscheidet er sich für ein Teilzeitstudium. 

Das Modell: Das Teilzeitstudium wird mit reduziertem Pensum absolviert. Katia Felber erläutert: «So können Studierende zum Beispiel weiterhin einer Arbeit oder familiären sowie Betreuungspflichten nachkommen.» Dies ist nicht nur an Fachhochschulen eine Möglichkeit. Man kann auch das Studium an einer universitären Hochschule langsamer angehen und «Teilzeit» studieren. Die Hochschulen haben diesbezüglich unterschiedliche Regelungen, die miteinander verglichen werden sollten. An der Uni Zürich darf der Bachelor zum Beispiel höchstens 12 Semester dauern. 

Dauer: In der Regel dauert der Bachelor 3 bis 4 Jahre 

Präsenzzeit: Zwei bis drei Tage wöchentlich während des Semesters plus Prüfungen 

Vorteile: 

  • Studieren ist in verschiedenen Lebenssituationen möglich
  • Finanzielle Sicherheit
  • Es bleibt Zeit, um sich um seine Lieben zu kümmern  

Herausforderungen 

  • Höhere Gesamtbelastung, Risiko für Stress und Erschöpfung
  • Planungsaufwand und Zeitmanagement
  • Weniger Freizeit 

Sie wissen noch nicht, welches Modell für Sie passt? Eine Studienberatung bei ask! kann helfen, nicht nur den richtigen Studiengang, sondern auch das passende Modell zu finden. Hier geht es zur Anmeldung 

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